Erste gewinnt emotionales Duell mit Illtal

16 September, 2024

M1 RL TV Offenbach – MSG HF Illtal 26:21 (10:10)
Vieles ist neu beim TV Offenbach in dieser Saison, die Spiele gegen die HF Illtal bleiben gleich: nach umkämpften und emotionalen 60 Minuten gewinnt der TVO am Ende knapp aber verdient mit 26:21. Sieben Minuten vor Abpfiff steht es noch 20:19.

Die TVO-Fans staunten nicht schlecht, als sie eine neue Stimme am Hallenmikrofon der „Hölle Süd“ vernahmen. Knapp 50 Tänzerinnen und Tänzer der Hellfire Cheerleader und Hallensprecher Thorsten Metz heizten der vollen Queichtalhalle vor dem Anpfiff des ersten Spieltags der neuen Handball-Regionalliga Südwest ordentlich ein und auch auf dem Feld sah der TVO verändert aus: Neuzugang Luca Metz begann offensiv auf der Mitte, Jens Seithel löste ihn in der Abwehr ab und verteidigte links neben dem mit Philipp Mohra und Christoph Kunz neu formierten Innenblock.
Letzterer ersetzte defensiv den zu den VTV Mundenheim gewechselten Lukas Klein und eröffnete im Angriff die neue Saison mit dem 1:0 (1.). Die Halle war direkt da, 350 Zuschauer zum Saisonstart sprechen für sich. Allerdings: beide Teams wirkten noch sehr nervös, waren teils überhastet, teils unentschlossen. Nur ein weiterer Treffer gelang den Hausherren bis zur elften Spielminute. Bei den Gästen wusste Florian Westrich zu gefallen, er traf gleich zwei Mal sehenswert durch Unterarmwürfe (5:5, 16.) und erzielte insgesamt 7/3 Tore.
TVO-Coach Tobias Job brachte Andreas Benz und in der 19. Minute mit Andreas Jagenow den nächsten Neuen für mehr Dynamik auf den Halbpositionen. Benz belohnte sich mit dem 6:6 (18.), Jagenow sorgte mit einem Doppelpack rund um eine Offenbacher Auszeit für ein Unentschieden zur Halbzeit nach 8:10-Rückstand (10:10, 29.).
Beinahe wäre eines der Teams mit einer Führung in die Kabinen gegangen, erst vergab der TVO einen Konter, dann parierte Florian Pfaffmann einen verdeckten direkten Freiwurf stark. Es blieb beim 10:10. Apropos Torhüter: beide Keeper hatten ihren Anteil an der torarmen ersten Hälfte. Pfaffmann konnte sieben Bälle entschärfen, sein Gegenüber Tobias Krumm nur einen weniger.
Der zweite Durchgang glich zunächst dem ersten. Illtal lag in Führung, konnte aber nie weiter als auf zwei Treffer wegziehen. Das lag auch am viertne Neuen beim TVO, denn Torwart Sebastian Volk hielt gleich seinen ersten Siebenmeter in der Queichtalhalle (10:11, 32.). Sebastian Mohra, dieses Jahr als Linksaußen unterwegs, fing einen Konter in Bedrängnis und traf zum 15:15 (41.), danach folgte der Wendepunkt in Hälfte zwei. Denn: Illtals Trainer Mirko Pesic zog den siebten Mann aus dem Hut und ging damit hohes Risiko. Mario Fuchs war Nutznießer zweier Ballverluste und traf gleich doppelt ins leere Tor der Saarländer, der TVO ging zum ersten Mal seit dem 5:4 (15.) in Führung. Wenig später rastete Illtals Nuno Rebelo wegen eines nicht gepfiffenen Fouls aus, echauffierte sich lautstark in Richtung Schiedsrichter und schlug zu allem Überfluss wutentbrannt auf die Spielerbank. Zeitstrafe war die Folge.
Das Spiel schien also immer mehr in Richtung TVO zu laufen: Doppelparade Pfaffmann beim Stand von 19:17 (49.), erster Drei-Tore-Vorsprung fünf Minuten später (22:19). Beim 23:21 90 Sekunden vor dem Ende nahm Job seine letzte Auszeit. Illtal ging aufs Ganze, Offenbach konterte drei Mal. 26:21 und zwei Punkte zu Saisonbeginn.
„Riesen Kompliment an meine Mannschaft. Es waren heute viele Emotionen drin, genau so müssen Heimspiele funktionieren. Insgesamt habe ich vieles gesehen, das mich positiv stimmt. Das war die erste Standortbestimmung gegen einen Gegner, der sicher eine gute Rolle spielen wird“, sagte Job nach dem Spiel.
Illtals Trainer Pesic: „Ein verdienter Sieg für Offenbach. Sie waren entschlossen und so wie sie gekämpft haben, muss man den Sieg auch anerkennen. Geärgert hat mich die Zeitstrafe gegen Rebelo. Da muss der Delegierte nicht eingreifen, das war unnötig, die zu geben.“
Der TVO: Pfaffmann, Volk – Bader (5/2), Benz, Metz, Jagenow (je 4), Philipp Mohra (3), Fuchs, Kunz (je 2), Sebastian Mohra, Gläßgen (je 1), Klein, Gensheimer, Seithel.
(Daniel Meyer)

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