TVO Handball

„Heute kann man sicher von einem Überraschungssieg sprechen“, sagte Gästetrainer Malte Metz nach dem Spiel. Gerade hatte seine junge Truppe über 60 Minuten das bessere Spiel gemacht, immer wieder die harmlose Offenbacher Abwehr überwunden. Und das zu Beginn mit einem kleinen Kniff: „Wir wollten Offenbach in die 6:0-Abwehr zwingen und deshalb mal was Neues probieren“, so Metz. Er begann mit Max Diener und Tom Prahst mit gleich zwei Kreisläufern. Rückraumspieler Malte Dorra hielt rechts die Breite, Levin Bohn und Jens Seithel versuchten sich im Kombinationsspiel untereinander und mit den heraustretenden Kreisläufern. „Damit hatten wir nicht gerechnet. Aber eigentlich können wir das auch besser verteidigen“, sagte ein konsternierter Offenbacher Trainer Tobias Job.
Nach rund einer Viertelstunde stellte Metz wieder auf den Standard-Angriff um, auch weil Rechtshänder Dominic Jochum (drei Tore) auf Rechtsaußen eine 100%-Quote hatte. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel noch offen: Der TVO verspielte zuvor eine 4:2-Führung, die Gäste einen 6:8-Vorsprung. Vier Mal wechselte die Führung, ehe das HLZ nach dem Offenbacher 9:8 durch Andreas Benz das Spiel fortan kontrollierte. Bis zur Halbzeit traf die Spielgemeinschaft zum 9:12 (23.) und eine Minute vor Pausenpfiff zum 12:16, die erste Vier-Tore-Führung.
„Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren. Wir haben es nie geschafft über die Abwehr ins Spiel zu kommen, hatten vorne dumme Fehler und schlechte Würfe“, so Job. Ihm fehlten zudem die Wechselmöglichkeiten auf der rechten Angriffsseite nachdem sich Christoph Kunz bereits nach vier Minuten am Knie verletze und direkt mit einer dicken Beule vom Feld lief. Nach Kühlung und mit Tapeverband versuchte er es zwar nochmal, für ihn übernahm dann aber Sebastian Mohra.
Generell war die Partie im ersten Durchgang auf keinem hohen Niveau. Zwölf technische Fehler und Ballverluste in 30 Minuten, jeweils sechs auf beiden Seiten, prägten den stockenden Spielfluss. Im zweiten Durchgang war Besserung in Sicht, auch die Torwartleistungen – beim TVO kam Felix Müller zur Halbzeit, Gäste-Keeper Tobias Repp steigerte sich – wuchsen an. Beim 21:23 war der TVO wieder dran, zwei lange Kreuzungen und ein Konter der Gäste stellte den Abstand dann erstmals auf fünf Tore (21:26, 50.). Offenbach vergab in dieser Phase seine Chancen, die Partie war entschieden.
Der TVO lässt damit den Kontakt an die Top Sechs der Liga etwas abreißen, bleibt mit 23:17 Punkten auf Rang 7 hinter Zweibrücken. Vor dem großen Südpfalzderby in eigener Halle brauchen die Offenbacher zwingend eine Leistungssteigerung.
Der TVO: Pfaffmann, Müller – Philipp Mohra (6), Fuchs (5), Benz (4), Felix Kunz (4/1), Gläßgen, Sebastian Mohra (je 3), Christoph Kunz (1), Bader (1/1), Klein, Busch, Schlüter.
(Daniel Meyer)