Die Gäste vertrauten auf ihren Positionsangriff und nutzten die sich ihnen bietenden Chancen. Sechs seiner sieben Treffer erzielte Zourek in der ersten Halbzeit. Gegen Ende der ersten Halbzeit spielte Offenbach eine Manndeckung gegen den Gäste-Rückraum, konnte aber nicht mehr verkürzen. Mit 10:16 ging es in die Kabinen. „Die Ansprache war lauter als sonst, aber es gab nicht so viele Anweisungen. Jeder wusste ja was zu tun war“, sagte Offenbachs Trainer Michael Übel nach dem Spiel. Er änderte dennoch etwas an der Spielweise seines Teams: Linksaußen Felix Kästel spielte fortan auf der offensiven „Eins“ im Abwehrverbund und versuchte, mehr Ballverluste zu produzieren als in Hälfte eins. Und das sollte gelingen. Mit Anpfiff der ersten Halbzeit trafen die Gäste zwar zu einer Sieben-Tore-Führung, fanden danach aber keinen Rhythmus mehr im Angriff. Der TVO kam nach dem 14:20 (40.) - Spielertrainer Dejan Dobardzijev traf vom Kreis - immer besser in sein schnelles Umschaltspiel, konterte und holte Tor um Tor auf. Aus einem 16:22 wurde binnen acht Minuten ein 22:22 (51.). Philipp Mohra glich aus und durfte wenig später bei Tino Gläßgens Kontertor auch gleich Offenbachs erste Führung bejubeln, das 24:23 (52.). Damit war das Eis endgültig gebrochen. Der TVO ließ sich nicht mehr beirren und setzte sich endgültig ab. „Das war eine miserable erste Halbzeit und ein miserabler Anfang zur zweiten Halbzeit. Mit der Manndeckung haben wir dann mehr Ballverluste provoziert. Aber: verdiente zwei Punkte sehen anders aus. Das war heute unsere schlechteste Saisonleistung.“ Philipp Mohra, mit neun Toren erfolgreichster Schütze, verwies auf eine alte Sportweisheit: „Das Spiel geht eben 60 Minuten. Und am Ende waren wir aggressiver und haben besser gedeckt.“ Torwart Felix Müller, der in der zweiten Halbzeit einige Assists bei Kontern sammeln konnte, merkte an: „Am Ende hat auch die Kondition gewonnen.“ In dieselbe Kerbe schlug auch Gäste-Trainer Dobardzijev: „Uns hat die Rotation gefehlt, da wir viele Verletzte haben und mit vielen A-Jugendlichen spielen müssen. Wir haben uns trotzdem gut präsentiert, oft hat im Angriff die richtige Entscheidung gefehlt. In den letzten zehn Minuten ging dann nichts mehr.“
(Daniel Meyer)