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Der Ele­fan­ten­flüs­te­rer

04 October, 2017

Her­aus­for­de­rung an­ge­nom­men! Ma­xi­me Cham­bon-Ber­ge­ron aus Queich­heim ver­brach­te vier Wo­chen in La­os, um in ei­ner Re­so­zia­li­sie­rungs­sta­ti­on für miss­han­del­te Ele­fan­ten zu ar­bei­ten. Die­ses un­ge­wöhn­li­che Prak­ti­kum war Teil der „Her­aus­for­de­run­gen im Aus­land“, die Zwölft­kläss­ler der IGS Land­au meis­tern müs­sen.

VON DA­NI­EL MEY­ER

War­um aus­ge­rech­net La­os? „Ich woll­te was mit wil­den Tie­ren ma­chen“, sagt Ma­xi­me, „und die meis­ten Pro­jek­te in Afri­ka wa­ren lei­der erst ab 18 Jah­ren mög­lich.“ Ger­ne hät­te der 17-Jäh­ri­ge im Kru­ger Na­tio­nal­park in Süd­afri­ka ge­jobbt. Nach­dem er aber im In­ter­net auf das Ele­fan­ten­zen­trum stieß, stand sein Rei­se­ziel fest: Das Ele­phant Con­ver­sa­ti­on Cen­ter in Say­a­bou­ry soll­te es sein. Schul­freun­de wa­ren in den USA oder Thai­land, an­de­re blie­ben in Eu­ro­pa.

Selbst­stän­di­ger sol­len die Schü­ler durch das Pro­jekt „Her­aus­for­de­run­gen im Aus­land“ wer­den, die Rei­se al­lei­ne pla­nen und an­ge­hen. Zwei Wo­chen wa­ren Ma­xi­me zu we­nig für den Rei­se­auf­wand, al­so flog er schon zwei Wo­chen vor En­de der Som­mer­fe­ri­en. Von Frank­furt ging es nach Bang­kok, von dort wei­ter nach Vi­en­tia­ne, der Haupt­stadt des 6,7 Mil­lio­nen Ein­woh­ner gro­ßen kom­mu­nis­ti­schen Lan­des La­os. 16 Stun­den war er un­ter­wegs. „Ich hat­te schon Be­den­ken, ob ich am Flug­ha­fen mei­nen Fah­rer fin­de, der mich in mei­ne Un­ter­kunft bringt“, sagt Ma­xi­me. Die Sor­ge war je­doch un­be­grün­det: Der Flug­ha­fen hat nur ein Gate, ist klei­ner als der Ba­den-Air­park. Mit ei­nem To­yo­ta ging es dann in ei­ne Un­ter­kunft. In der ers­ten Wo­che nahm er mit sechs an­de­ren Tou­ris­ten an ei­ner „Cul­tu­re Week“ teil, qua­si ei­ne Er­leb­nis- und Kul­tur­wo­che für Tou­ris­ten. „Die Ein­füh­rung hät­te ich mir aber auch spa­ren kön­nen“, sagt Ma­xi­me, der sich in die­ser Zeit nicht mal auf Eng­lisch ver­stän­di­gen konn­te. Er konn­te nachts kaum schla­fen, lag bis drei Uhr wach. Ei­ne wah­re Reiz­über­flu­tung: Ge­stank – der Plas­tik­müll wird auf den Stra­ßen ab­ge­la­den und bei Zeit ein­fach ver­brannt –, per­ma­nen­tes Au­to­hu­pen und die Par­ty ei­nes Nach­barn ver­mies­ten ihm die Näch­te. An­sons­ten kam er gut zu­recht, konn­te sich für um­ge­rech­net fünf Eu­ro fünf Gi­ga­byte Da­ten­vo­lu­men für sein Smart­pho­ne kau­fen, um den Kon­takt nach Deutsch­land zu hal­ten. „Leu­te ha­ben dort drei, vier Han­dys, je­weils ei­nes für Freun­de, Ar­beit oder Fa­mi­lie“, sagt Ma­xi­me. Er­staun­lich, denn an Hy­gie­ne und me­di­zi­ni­scher Ver­sor­gung man­gelt es. Für die meis­ten Lao­ten ist Ge­sund­heit Glau­bens­sa­che, frei nach dem Mot­to: „Was man glaubt, wird auch pas­sie­ren.“ Auch die Toi­let­ten wa­ren ge­wöh­nungs­be­dürf­tig, die Klos „oben of­fen“. Nicht sel­ten be­geg­ne­te er ei­ner Krö­te oder Spin­ne im Bad. Au­to­bah­nen gibt es kei­ne. „Die Stra­ßen sind voll mit Schlag­lö­chern, kaum ei­ner fährt schnel­ler als 60 Stun­den­ki­lo­me­ter.“ Je­der hupt, wenn er fährt, fes­te Ver­kehrs­re­geln gibt es ei­gent­lich kei­ne. Nach ei­ner aben­teu­er­li­chen acht­stün­di­gen Bus­fahrt kam er in Say­a­bou­ry an, um dort auf der Ele­fan­ten­sta­ti­on zu hel­fen. Hier wur­de dann auch Eng­lisch ge­spro­chen. „La­os war ein­mal das Land der Mil­lio­nen Ele­fan­ten. Die meis­ten wur­den aber nach Thai­land oder Viet­nam ge­bracht, um dort dem Tou­ris­mus zu die­nen“, sagt er. Die Zahl der Wild-Ele­fan­ten ist in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren von 3000 auf 400 ge­sun­ken. Vie­le le­ben in Ge­fan­gen­schaft, kön­nen aber nicht ein­fach wie­der aus­ge­setzt wer­den, weil sie dann kur­zer­hand wie­der ein­ge­fan­gen wür­den. Die Bau­ern hal­ten sich die Dick­häu­ter als Nutz- oder Haus­tie­re. Wo Trucks nicht hin­kom­men, zie­hen die Ele­fan­ten Holz­stäm­me aus dem Ur­wald. Vie­le wer­den da­bei miss­han­delt oder ge­tö­tet. Ma­xi­mes Auf­ga­ben auf der Farm wa­ren viel­fäl­tig. Bei hei­ßer und ex­trem feuch­ter Wit­te­rung muss­ten Pfos­ten ge­baut, die Zäu­ne des 4,4 Hekt­ar gro­ßen Ge­he­ges re­pa­riert oder Grün­an­la­gen her­ge­rich­tet wer­den. Die Gärt­ner er­le­dig­ten das al­les in Flip-Flops, Ma­xi­me schwang in Wan­der­stie­feln sei­ne Ha­cke. „Au­ßer­dem muss­te ich die Tie­re be­ob­ach­ten, No­ti­zen über ihr Paa­rungs­ver­hal­ten ma­chen und schau­en, wer zu wem passt.“ Ele­fan­ten sind zwei Jah­re schwan­ger, die Er­folgs­quo­te bei der Züch­tung ist ge­ring. „Und die Ka­cke muss­te ich weg­räu­men“, schmun­zelt Ma­xi­me. Ei­ne schweiß­trei­ben­de Ar­beit, denn Ele­fan­ten fut­tern am Tag im­mer­hin 250 Ki­lo­gramm Gras und Früch­te. Die Nah­rung ver­steck­ten die Pfle­ger im Ge­he­ge, um die Tie­re zu for­dern. Selbst ge­ges­sen hat der Queich­hei­mer viel Neu­es. Auf dem Markt gab es Ge­mü­se, das er noch nie ge­se­hen hat­te – oder Rat­te am Spieß. Auch ei­ne Schlan­ge, die in ei­nem Haus im Camp ge­fun­den wur­de, lan­de­te kur­zer­hand auf dem Grill. Na­tür­lich gab es auch viel Reis, auch Reis­bier und Reis­schnaps, der im­mer freund­lich nach­ge­füllt wur­de. Acht Ki­lo hat er ab­ge­nom­men, durch den kleb­ri­gen Reis wur­de er schnell satt. Zu­rück in Deutsch­land schaff­te er beim gro­ßen Grill­fest ge­ra­de mal ein Steak. Zu­dem hat­te er ta­ge­lang Bauch­schmer­zen, muss­te sich erst wie­der an den vie­len Zu­cker ge­wöh­nen. Hand­ball war den Lao­ten so gar kein Be­griff. Ma­xi­me, der beim TV Of­fen­bach spielt, muss­te sich abends al­so im Boule be­wei­sen – oh­ne Chan­ce. „Die ha­ben su­per gut ge­spielt“, sagt er mit ei­nem La­chen. Das Bou­le­spiel ist ein Über­bleib­sel aus der fran­zö­si­schen Ko­lo­ni­al­zeit und er­freut sich un­ter den Lao­ten im­mer noch gro­ßer Be­liebt­heit. Auch oh­ne Hand­ball ge­noss Ma­xi­me die Zeit in La­os: „Al­le wa­ren su­per freund­lich und nett. Ich wür­de es wie­der ma­chen und kann es auch den an­de­ren Schü­lern der IGS nur emp­feh­len.“

 

Quelle: Text und Bilder: Rheinpfalz Ausgabe 29.09.2017

 

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